Schattenseite
Willkommen auf der dunklen Seite der Macht. Nein, nicht um Star Wars, sondern um die schattigen Bereiche im Garten soll es hier gehen. Die Pflanzenarten für diese Standorte sind überraschend schön und sehr vielfältig.
Angefangen hat es bei mir mit diesem Thema in Christiansberg. Der alte Gartenteil dort liegt im Schatten alter Bäume. Seit meinem ersten Besuch bin ich davon fasziniert.
Funkien kannte ich zwar, jedoch nicht in dieser Vielfalt. Und von Trillium oder Podophyllum hatte ich damals noch nie etwas gehört.
Fangen wir mit den Funkien an.
Kaum eine andere Gattung kann so eine Farben- und Größenvielfalt aufweisen wie Hosta. Bei einigen hundert Sorten fällt die Auswahl nicht gerade leicht.
Wir haben auch einige Hosta im Garten. Mit dabei sind auch die wenige Zentimeter großen blauen Mausohren und Empress Wu, die mit 1,2m größte Hosta der Welt. Außerdem noch einige Farbsorten, um das Ganze etwas bunter zu gestalten. Die meisten Sorten sind noch recht frisch, so das ich noch keine Fotos vorweisen kann. Abwarten...
2014 fand ich eine weiße Mutation. Ich hoffte das sie sich etabliert und auch ganzjährig weiß bleibt, aber leider war sie nach einem Jahr futsch. Es gibt zwar mit der White Feather eine weißlaubige Sorte, diese vergrünt aber im Laufe des Jahres.
Waldlilien, Trillium, finde ich super schön. 2015 habe ich vergeblich versucht, Trillium grandiflorum und Trillium luteum im Garten anzusiedeln. Normalerweise werden Pflanzen, die bei uns nichts werden, aus dem Garten verbannt. Aber bei Trillium mach ich mal eine Ausnahme. Es muss einfach klappen. Also 2016 ein paar neue besorgen und an anderer Stelle nochmal probieren.
Bis es davon Fotos gibt, zeige ich hier ein paar aus anderen Gärten.
Nun ist doch im Frühjahr 2016 noch eins erschienen. Da hatte ich nicht mehr mit gerechnet. Gepflanzt als Trillium luteum, ausgetrieben als etwas anderes. Leider wurde es vom Spätfrost niedergestreckt. Neuzugänge sind Trillium luteum, Trillium kurabayashii und Trillium grandiflorum.
Aronstabgewächse
Feuerkolben, auch Kobralilien genannt, sind schon sehr speziell. Da sie sehr teuer sind, wird auch viel Schindluder damit getrieben. Das durfte ich selbst erleben. Allerdings sei natürlich gesagt, das selbst Profis die Knollen der einzelnen Arten schwer auseinanderhalten können.
Die erste Arisaema, die mir über den Weg lief, war Arisaema sikokianum. Wunderschön und leider auch einer der teureren Arten. Aber sie musste her. Also die erste Bestellung in Österreich getätigt und schon hatte ich 2 der begehrten Knollen. Als wenig später die Blüten aufgingen, war klar, das es keine A. sikokianum ist, sondern A. candidissimum. Auch schön, aber 1. nicht das, was ich wollte und 2. nur halb so teuer. E-Mail, freundlich reklamiert, Einigung, alles klar.
Nächster Versuch. 3 Stück bestellt bei einer bekannten Gärtnerei, die sich als Profi für derartige Pflanzen ausgab.
Eine Knolle wurde ein Eidechsenwurz, Typhonium venosum ´Indian Giant`. Die Zweite wurde eine Arisaema fargesii. Und die Dritte ist bis heute unbestimmbar, da sie seit 3 Jahren immer nur ein Blatt treibt und noch keine Lust zum Blühen hat. Auf meine Reklamation bekam ich zur Antwort, das ich es mit Profis zu tun habe und das diese 3 Knollen A. sikokianum seien. Dolle Profis...
Nächster Versuch, bestellt 2015 bei einer FB-Freundin. Und siehe da, es ist eine.
Happy End......(nur wenn sie dieses Frühjahr austreibt)
Da bis jetzt alle Fehllieferungen überlebt haben, werde ich noch einige Arten probieren. 2016 habe ich neu gepflanzt, Arisaema candidissimum, Arisaema ciliatum var liubaense und Arisaema consanguineum.
Achja, Arum italicum hat sich als Familienmitglied auch noch eingeschlichen.
2016 habe ich eine Teufelszunge, Amorphopallus konjac, ausgepflanzt. Sie ist nicht so ganz winterhart aber wir versuchen es mal.
Auch einige Orchideen haben den Weg zu uns gefunden. Als erstes ein paar Cypripedium, Frauenschuhe. Da gab es erst einen Fehlversuch, da sie beim Austrieb abfaulten. Als Ursache machte ich die Mulchschicht aus, in der sich die Feuchtigkeit hielt. Also an eine andere Stelle verfrachtet und sieh mal einer schau, es funzt. Die Hybriden entwickeln sich prächtig. Als nächstes kam Dactylorhiza majalis, das breitblättrige Knabenkraut. Dieses mickert nach einem guten Jahr so vor sich hin. Mal sehen... 2016 folgten 3 Calanthe striata. Sie sollen mit Winterschutz hart sein. Das erleben wir dann nächstes Frühjahr. Ebenfalls neu kam Cypripedium formosanum hinzu. Pleione und Bletilla hab ich auch probiert, war nix...
Hier noch ein paar Orchideen aus anderen Gärten.
Zum Schluss noch ein paar Aufnahmen von Schattenpflanzen aus unseren und anderen Gärten.