Indianerbanane
Wenn man eine Alternative zum normalen Obst sucht, ist man mit heimischem Wildobst schon gut beraten. Soll es etwas ausgefallenes sein, muß man schon außerhalb Europas suchen. Meistens findet man dann die tropischen Sachen, wie Bananen, Ananas und so weiter.
Da stieß ich im Sortiment einer Schweizer Obstfirma auf etwas Besonderes. Aus Nordamerika kommt Asimina triloba, Paw Paw oder auch Indianerbanane genannt. Sie ist mit bis zu 400 Gramm (!) die größte Wildfrucht Nordamerikas. Sie ist absolut frosthart und frei von Krankheiten und Schädlingen. Außerdem langsam wachsend und nur 3- 5 m hoch. Doch das Beste soll der Geschmack sein. Eine Mischung aus Mango, Vanille, Ananas und Banane. Klang toll, musste ich haben.
Und damit begann der Kampf mit den botanischen Mächten....
Im Frühjahr 2010 hielt dann die erste Pflanze Einzug in den Garten meiner Eltern. Damals gab es nur Sämlinge oder als so ziemlich einzig veredelte Sorte Sunflower.
Dazu muss ich erwähnen, das Asimina von Natur aus nicht selbstfruchtbar ist. Man benötigt also mindestens 2 Pflanzen, um Fruchtansatz zu gewährleisten.
Sunflower wurde als selbstfruchtbar angeboten und so zog sie ein.
Das Hauptproblem ist aber die Bestäubung selbst. Die Blüten stinken nach Aas und keine Biene traut sich da ran. In ihrer Heimat erledigen dies Fliegen und Käfer. Diese fehlen bei uns aber fast gänzlich, besonders in der Blütezeit April. Um doch jemanden anzulocken, stellen wir während der Blüte Eimer mit Mist unter den Baum.
In den folgenden Jahren wuchs sie fröhlich vor sich hin, blühte jedes Jahr, setzte Früchte an und warf sie wieder ab.
Ich war kurz davor sie zu entfernen, als ich in einer Facebook-Pflanzengruppe von einem befreundeten Botaniker aus Österreich über die Problematik aufgeklärt wurde.
Es gab noch weitere Probleme.
Es stellte sich heraus, das Sunflower nicht wirklich selbstfruchtbar ist. Noch schwerer war aber die Erkenntnis, das die Blüten nach dem Öffnen erst weiblich und dann erst männlich sind. Das bedeutet, das nur ältere Blüten die Neueren befruchten können und das auch nur auf unterschiedlichen Sorten. Außerdem setzen Asiminas auch bei unbefruchteten Blüten Früchte an, werfen diese dann aber ab. Super, 5 Jahre umsonst gewartet.
Im Herbst 2015 bekam ich eine Prima 1216. Diese Sorte ist wohl als einzige einigermaßen selbstfruchtbar und sollte gleichzeitig als Befruchter für die Sunflower herhalten, umgekehrt natürlich genauso. Und siehe da, beide blühten, beide setzten an und beide behielten ihre Früchte. Prima 1216 hatte 3 und Sunflower über 100 Früchte. Da diese bis zu acht an einem sogenannten Fruchtcluster sitzen, bogen sich die Äste ganz schön, als die Früchtchen größer wurden. Die erste Ernte stand an.
Aber wie immer gab´s Probleme. Die Früchte von Asimina findet man nicht im Handel und das hat seine Gründe. Man erntet sie, wenn sie weich werden, entweder vom Baum oder sie fallen ab. Dann hat man maximal 2 Tage um sie zu verarbeiten. Unreife Früchte reifen nicht nach. Wie sich herausstellte ist Prima 1216 im Oktober reif, Sunflower aber viel später und somit eigentlich nichts für den Norden Deutschlands. Die Prima war reif wie beschrieben und schmeckte super. Sunflower war selbst im November noch hart und die Früchte fielen unreif ab, als es gegen 0 Grad ging. Wir legten sie mit Äpfeln zusammen, um sie nachzureifen. Es gelang und nach ein paar Tagen entwickelten sie ihren typischen Reifegeruch und wurden weich. Aber leider waren sie auch leicht bitter und somit nicht mehr wirklich zu essen oder zu verarbeiten. Bis auf die Bitterkeit ist der Geschmack super. Die Frucht wird halbiert, die großen Kerne entfernt und das cremige Fruchtfleisch ausgelöffelt. Verarbeiten kann man sie zu Kompott, Marmelade und Kuchen. Nur diese halt nicht.
Übrigens habe ich 2015, aus Mangel an eigenen Früchten, im Netz einige Marmeladen von einem Asimina-Liebhaber gekauft. Der hatte wohl das selbe Problem mit der Reife und die Bitterkeit nicht bemerkt. Die Marmeladen waren gruselig....
Schöner Mist, da muss dann wohl eine frühere Sorte her.
Nach neuester Recherche im Netz ist der leicht bittere Nachgeschmack bei einigen Sorten wohl normal. wir warten mal das nächste Jahr ab. Aber eine neue Sorte ohne Nachgeschmack ist schon anvisiert. Okay..2...in Sachsen steht ja auch noch eine Prima 1216 und die langweilt sich so alleine.
Fortsetzung folgt
Es gab noch weitere Probleme.
Es stellte sich heraus, das Sunflower nicht wirklich selbstfruchtbar ist. Noch schwerer war aber die Erkenntnis, das die Blüten nach dem Öffnen erst weiblich und dann erst männlich sind. Das bedeutet, das nur ältere Blüten die Neueren befruchten können und das auch nur auf unterschiedlichen Sorten. Außerdem setzen Asiminas auch bei unbefruchteten Blüten Früchte an, werfen diese dann aber ab. Super, 5 Jahre umsonst gewartet.
Im Herbst 2015 bekam ich eine Prima 1216. Diese Sorte ist wohl als einzige einigermaßen selbstfruchtbar und sollte gleichzeitig als Befruchter für die Sunflower herhalten, umgekehrt natürlich genauso. Und siehe da, beide blühten, beide setzten an und beide behielten ihre Früchte. Prima 1216 hatte 3 und Sunflower über 100 Früchte. Da diese bis zu acht an einem sogenannten Fruchtcluster sitzen, bogen sich die Äste ganz schön, als die Früchtchen größer wurden. Die erste Ernte stand an.
Aber wie immer gab´s Probleme. Die Früchte von Asimina findet man nicht im Handel und das hat seine Gründe. Man erntet sie, wenn sie weich werden, entweder vom Baum oder sie fallen ab. Dann hat man maximal 2 Tage um sie zu verarbeiten. Unreife Früchte reifen nicht nach. Wie sich herausstellte ist Prima 1216 im Oktober reif, Sunflower aber viel später und somit eigentlich nichts für den Norden Deutschlands. Die Prima war reif wie beschrieben und schmeckte super. Sunflower war selbst im November noch hart und die Früchte fielen unreif ab, als es gegen 0 Grad ging. Wir legten sie mit Äpfeln zusammen, um sie nachzureifen. Es gelang und nach ein paar Tagen entwickelten sie ihren typischen Reifegeruch und wurden weich. Aber leider waren sie auch leicht bitter und somit nicht mehr wirklich zu essen oder zu verarbeiten. Bis auf die Bitterkeit ist der Geschmack super. Die Frucht wird halbiert, die großen Kerne entfernt und das cremige Fruchtfleisch ausgelöffelt. Verarbeiten kann man sie zu Kompott, Marmelade und Kuchen. Nur diese halt nicht.
Übrigens habe ich 2015, aus Mangel an eigenen Früchten, im Netz einige Marmeladen von einem Asimina-Liebhaber gekauft. Der hatte wohl das selbe Problem mit der Reife und die Bitterkeit nicht bemerkt. Die Marmeladen waren gruselig....
Schöner Mist, da muss dann wohl eine frühere Sorte her.
Nach neuester Recherche im Netz ist der leicht bittere Nachgeschmack bei einigen Sorten wohl normal. wir warten mal das nächste Jahr ab. Aber eine neue Sorte ohne Nachgeschmack ist schon anvisiert. Okay..2...in Sachsen steht ja auch noch eine Prima 1216 und die langweilt sich so alleine.
Fortsetzung folgt